Urban Farming ©newfoodcity_de, Derk Hoberg

Warum nicht selbst anbauen? Trendthema Urban Farming

Landwirtschaft in der Stadt ist seit einiger Zeit voll angesagt. Wie die Entwicklung auch den Außer-Haus-Markt beeinflusst? Einige ausgewählte Konzepte zeigen es.

Der Trend des Urban Farming ist auch im Außer-Haus-Markt angekommen. Die Gastronomie hat längst erkannt, dass importierte Produkte nicht immer die beste Wahl sind. Sie setzt stattdessen auf den eigenen Anbau – und erfüllt den Gästen trotzdem den Wunsch nach Salat und Erdbeeren im Winter.

Das Restaurant Good Bank in Berlin ist hier ein Vorreiter: In Glaskästen wächst das Gemüse in Vertical-Farming-Manier bis an die Decke. Der Anbau in den Hightech-Boxen erfordert weniger Energie und einen geringeren Wasserverbrauch als im Feldanbau, da Licht, Temperatur und Nährstoffe optimiert sind. Zeit, Kosten und Transportweg werden geringgehalten – näher am Verbraucher könnte das Konzept nicht sein. Entwickelt hat die Farming-Kästen das Berliner Start-up Infarm. Die Star-Köche Tim Raue und Meir Adoni haben sich die Hightech-Boxen ebenfalls bereits ins Haus geholt.

Karin Tischer, Inhaberin des Beratungsunternehmens food & more, ist Trend-Expertin und weiß, warum Urban Farming gerade so im Trend liegt: „Angesichts der Globalisierung, der Unüberschaubarkeit der Weltströme und des Klimawandels hat der Verbraucher ein starkes Bedürfnis zurück zu den Wurzeln zu gehen und sich wieder mehr mit der Natur in Einklang zu bringen. Das begünstigt den Trend des ‚Urban Farming‘. Dächer, Balkone, Gärten –  jede noch so kleine Fläche kann genutzt werden. Sogar kleine Gewächshäuser im Sinne des ‚Vertical Farming‘ oder grüne Wände in den Restaurants sind keine Seltenheit mehr. Urban Farming trifft den Zeitgeist, symbolisiert Frische, Nachhaltigkeit sowie Authentizität und schafft mit absolut regionalen Produkten ein besseres Gefühl. Gastronomen können dies für ihr Konzept nutzen, denn immer mehr Gäste werden nach ‚grüneren‘ Gesichtspunkten auswählen.“