Flexibel auf Reisen: Trends in der Verkehrsgastronomie 2022

Die Pandemie hat die Reisebranche und damit auch die Verkehrsgastronomie durcheinandergebracht. Wie sieht es aktuell aus und welche Trends zeichnen sich ab?

Status quo: Unterwegs an Flughäfen, in Bahnhöfen und an Raststätten 

 

Der Softdrink, das Sandwich oder der Salat für in den Flieger - das ist in Zeiten, in denen Airlines mit der Verpflegung an Bord sparen, der Alltag. Die Pandemie hat die Food-Courts an Flughäfen allerdings stark eingeschränkt. Doch mit zunehmendem Reiseverkehr erholt sich das Segment langsam wieder. 

Food-Courts an Bahnhöfen waren nicht so stark betroffen und haben sich schneller erholt. Hier punkten vor allem Läden mit ihrer Lage, wo sich Reisende aufhalten. Trotzdem wird vielerorts deutlich, dass Reisende in puncto Food-Konsum an Bahnhöfen noch zurückhaltend sind. 

Gesellschaftliche Entwicklungen zeigen sich auch an Autobahn-Raststätten. Menschen fahren aus Angst vor Ansteckung lieber mit dem Auto. Pausen, um sich zu erholen oder zu tanken, gehören zum zur Reise dazu und sind eine wunderbare Abwechslung auf der Fahrt. 

Mobilität wird sich verändern, und auch die Situation in der Verkehrsgastronomie, speziell an Raststätten beeinflussen. Schon jetzt boomen Elektroautos. Die Zahl der neuen E-Autos auf deutschen Straßen ist im vergangenen Jahr um mehr als 80 Prozent gewachsen. Ladestationen müssen ausgebaut werden, vor allem an Raststätten. 

Gastronomische Angebote an Raststätten werden von dem Boom profitieren. Denn es sind die Gäste, die während der Ladezeit ihres PKWs auf ein qualitativ hochwertiges Gastronomieangebot zurückgreifen möchten. Neben dem klassischen Bäckerei-Portfolio haben sich Gastronomie-Konzepte, darunter viele bekannte systemgastronomische Betriebe mit großen Lebensmittelsortimenten etabliert. Raststätten werden zu Nahversorger und bieten zahlreichen Zusatzangebote. 

 

Einfach, schnell, zum Mitnehmen, dazu noch gesund

 

Und welche Food-Trends sind in dem Verkehrssektor en vogue? Vom Kaffee-to-Go, über einen gesunden Lunch bis hin zum Sandwich auf die Hand am Abend. Einfach, schnell und am besten noch gesund – das ist das Motto. 
Wenn am Flughafen oder beim Umsteigen am Bahnhof schon wieder der Magen knurrt, hat sich das Angebot und die Qualität stark weiterentwickelt: Frische und schmackhafte Sandwiches, Focaccia, Wraps, Sushi und Salate stehen ebenso zur Auswahl wie Premium-Burger oder -Pizza.  


Vernetzte Systemgastronomen und hippe Newcomer


In der Systemgastronomie zeichnet sich gleichzeitig ab, dass sich Unternehmen verstärkt zusammenschließen. Der Markenmix der neuen Gastronomie-Einheiten im Food Court ist an die speziellen Anforderungen der Flughäfen und Bahnhöfe angepasst. So hat beispielsweise Branchenprimus SSP in enger Partnerschaft mit der Deutschen Bahn die erste Hälfte der neuen Gastronomiegeschäfte in der Markthalle C-Passage des Kölner Hauptbahnhofes erfolgreich eröffnet. Mit einem Grand Opening Event feierten Deutsche Bahn, die Franchisepartner Wiener Feinbäckerei Heberer, L’Osteria Piccola, Nordsee und SSP die vier Geschäftseröffnungen. 

Gleichzeitig wird deutlich, dass verstärkt junge Unternehmen in die Branche drängen. Das Berliner Start-up Haferkater hat seine Expansion am Berliner Ostkreuz vorangetrieben. Die Pommes-Manufaktur Frittenwerk expandiert ebenso und gehört mit mehreren Franchise-Standorten fast schon zum alten Eisen.